- Die kürzlich im Badewald
bei Berg vor Nideggen unweit der Schleidener Kreisgrenze
gemachten Ausgrabungen von Anlagen römischer Herkunft
scheinen im Zusammenhang mit anderen Merkmalen das Geheimnis
eines römischen Kastells gelüftet zu haben, das Caesar
in seinem VI. Buch über den Gallischen Krieg mit Aduatuca
bezeichnet. Niemand hat bisher eindeutig sagen können, wo
diese in das Dunkel einer 2000jährigen Geschichte gehüllte
Festung gelegen hat. Einige Forscher vermuteten sie in der Nähe
von Lüttich, andere glaubten auf Grund sprachgeschichtlicher
Überlegungen zu dem Schluß kommen zu müssen, daß
Atsch bei Stolberg der gesuchte Ort sei. Aber es waren und
blieben unbestätigte Vermutungen.
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- Wenn Caesar jedoch schreibt,
daß die Feste mitten im Gebiet der Eburonen liege, die
zwischen Maas und Rhein wohnten, und wenn er vorher beschreibt,
daß er seine Truppen durch das ausgedehnte Waldgebiet der
Ardennen, zu denen auch das Hohe Venn und die Eifel zählen,
dorthin geführt habe, so trifft dies Beschreibung genau auf
die geographische Lage des Badewaldes zu. Auch die nähere
Ortsbeschreibung entspricht dem heutigen Bild. Während
westlich des heutigen Forsthauses Bade die bewaldeten Berge des
Rurtales steil abfallen, beginnt auf der anderen Seite das alte
Kulturland der Zülpicher Börde. An der Seite des
Forsthauses, an der der alte Weg von Hergarten nach Nideggen
entlang führt, findet der Wanderer ein Wappenzeichen, das
aus den beiden Worten AD VATUCAM und einem rautenförmigen
Wappen mit neun gleich großen, quadratischen Feldern
besteht. Die auffällige Übereinstimmung der
Ortsbezeichnung bei Cäsar und in diesem Wappen, die Tatsache
der römischen Funde und der zutreffenden Beschreibung von
Lage und Umgebung des Ortes dürften dafür sprechen, daß
hier die historische Stätte liegt, an der vor mehr als 2000
Jahren, im Jahre 51 vor Christi, das von Caesar mit einer
Besatzung von einer Legion, also etwa 6000 Mann römischer
Soldaten, und 200 Reitern unter Befehl des Tullius Cicero
zurückgelassene befestigte Lager namens Audatuca vom
heutigen Rödelsberg oder vom Heldenberg her überraschend
von germanischen Reitern angegriffen wurde.
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- Es ist ein seltsames Gefühl,
nach zwei Jahrtausenden an einer Stätte zu verweilen, an der
vielleicht die letzte, entscheidende Schlacht um das Eburonenland
geschlagen wurde.
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- Caesar berichtet uns, die
Germanen seien plötzlich von einem der Waldberge her
angestürmt und erst kurz vor den Toren des Lagers gesehen
worden. Die römische Besatzung war zunächst zu
überrascht, um wirksamen Widerstand leisten zu können.
Erst als P. Sextius Baculus, ein Offizier unter Cicero, sich an
der Spitze seiner Kohorte in den Kampf warf, versteifte sich die
Front. Die Festung befand sich jedoch in höchster
Bedrängnis, als, durch den Lärm des Kampfes angelockt,
die fünf zur Beschaffung von Getreide ausgesandten Kohorten
zurückkehrten und sofort in die Schlacht eingriffen. Die
Germanen glaubten, es mit den zurückkehrenden Vorhuten von
Caesars Legionen zu tun zu haben und zogen sich mit ihrer Beute
in die Wälder zurück. Aduatuca war in letzter Minute
gerettet worden, und kurze Zeit später hatte Caesar das
ganze Land unterworfen.
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- Immer wieder stellt sich so
heraus, daß die Eifel einmal geschichtsträchtiges Land
gewesen ist. Der Verfasser war jahrelang damit beschäftigt,
auf Wanderungen und Streifzügen in den Nordeifeler Wäldern
jenes Aduatuca auf Grund der geschilderten lokalen Gegebenheiten
zu finden. Die Tatsache der Ausgrabungen bei Berg scheinen seiner
Vermutung recht zu geben, daß Aduatuca einmal dort gelegen
hat, wo der Badewald in das fruchtbare Ackerland des
Düren-Zülpicher Landes hinüberführt.
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